Wie ist das eigentlich in einer japanischen Firma zu arbeiten? Was sind die Unterschiede zu deutschen und europäischen Firmen? Auf was muss ich mich einstellen, wenn ich in einer japanischen Firma anfange? – das alles sind Fragen, die sich viele Berufsanfänger, die in einer japanischen Firma durchstarten wollen, stellen.
Wir hatten die Möglichkeit, uns mit Herrn Frank Neubacher zu unterhalten, der über JAC Recruitment Germany eine Stelle in einer japanischen Firma gefunden hat.
Herr Neubacher ist gegenwärtig Quality Control Manager bei Nagase Europa GmbH, einer japanischen Handelsfirma mit vierzigjähriger Firmengeschichte in Europa. Gemeinsam wollen wir den Besonderheiten der Arbeit in einer japanischen Firma in Europa auf die Spur kommen.
Vor seiner Anstellung bei Nagase Europa GmbH war Herr Neubacher 18 Jahre lang in einem deutsch-amerikanischen Unternehmen der Automobilindustrie tätig. Sein Fokus lag, besonders in den letzten Jahren vor seiner Stelle bei Nagase, auf Produkt- und Produktionsqualitätssicherung.
Die japanische Firmenkultur
Für Herrn Neubacher ist Nagase der erste japanische Arbeitgeber. „Ich habe hier einen leichten Einstieg gefunden.“ Sagt er über seine Anfangszeit bei Nagase vor zehn Monaten. Trotzdem sind ihm auch Unterschiede zu seinen früheren Arbeitgebern aufgefallen.
„Es gibt schon eine sehr viel subtilere Umgangsweise miteinander was das Lösen von Problemen nicht unbedingt trivialer macht, als wenn man Dinge ein bisschen klarer aussprechen könnte. Ich komme aus einer deutsch-amerikanischen Firma. Da wird auch oftmals Tacheles geredet. Das bin ich natürlich nach 18 Jahren ein stückweit gewöhnt. Da muss man dann schon ein bisschen zurückrudern.“
An manche Besonderheiten der japanischen Firmenkultur musste er sich auch erstmal gewöhnen.
„Es steht die Gemeinschaft in Japan im Vordergrund. Das heißt, es ist nicht gewünscht, sage ich mal, dass man aus einer Teammeinung sehr stark heraustritt. Das lässt sich natürlich in einer Managementposition nicht immer vermeiden. Aber man muss es eben in einer Art und Weise tun, in der man seine Kollegen/innen nicht in einem negativen Licht dastehen lässt. Das ist natürlich ein Lernprozess für mich, der auch lange noch nicht abgeschlossen ist.“
„Ich habe einen guten, weitsichtigen und auch sehr besonnenen Vorgesetzten, der hier ein Team von 53 Leuten aus 11 Nationen wirklich vorbildlich lenkt und auch die Brücke schlägt zwischen der japanischen und den vielen verschiedenen europäischen Mentalitäten. Das finde ich schon toll.“
Beim Einstieg in eine japanische Firma stehen einem europäischen Arbeitnehmer also schon einige Umgewöhnungen bevor, die sich aber mit etwas Übung durchaus lösen lassen. Aus Herrn Neubachers Erfahrungen:
„Manchmal muss man den richtigen Ton treffen, man muss den richtigen Kontext treffen. Es ist möglicherweise auch mal erforderlich, dass man den einen oder anderen offensichtlichen Umweg geht, der dann aber eigentlich kein Umweg ist, sondern der direktere Weg zum Ziel. Zumindest habe ich noch niemanden so brüskiert, dass er nicht mehr mit mir sprechen möchte!“
Aus seiner Erfahrung ist ein gewisses Maß an Lernwilligkeit von Nöten, um sich in den veränderten Umständen einer neuen Firmenkultur zurecht zu finden.
Wie können Recruitment Unternehmen helfen?
Außerdem war für ihn die Zusammenarbeit mit japanischen Recruitern hilfreich für den Einstieg in einem japanischen Arbeitsumfeld.
„Ich denke, dass mir die Zusammenarbeit mit JAC Recruitment sehr geholfen hat, weil ich sonst nie an diese Firma geraten wäre. Da wurde unwahrscheinlich viel Vorarbeit geleistet, um das Interesse sowohl bei mir als auch bei Nagase zu wecken.“
Für Herrn Neubacher hat der Einstieg in einer japanischen Firma also gut geklappt. Wir hoffen, dass wir es in diesem Artikel geschafft haben einen Einblick darin zu geben, was einen Arbeitnehmer bei einer japanischen Firma erwarten könnte. Wir freuen uns darauf noch bei vielen weiteren Vermittlungen helfen zu können, die zu genauso viel Zufriedenheit führen, wie bei Herrn Neubacher und Nagase Europa GmbH.
Frank Neubacher
Quality Control Manager bei Nagase Europa GmbH
Nach einem Studium der Umwelttechnik hat Frank Neubacher 18 Jahre bei einem deutsch-amerikanischen Unternehmen der Automobilindustrie als Projektleiter im Industriebau und Qualitätsingenieur gearbeitet. Nach einer Umstrukturierung bei seinem ehemaligen Arbeitgeber wechselte er im Jahr 2021 durch die Vermittlung von JAC Recuritment zu Nagase Europa GmbH, wo er nun für Qualitätssicherung in allen Geschäftsbereichen zuständig ist.